Hass ist, auch durch die angeblich „sozialen“ Medien, heute weit verbreitet. Aber was ist Hass eigentlich?
Wikipedia definiert ihn so:
Hass ist eine menschliche Emotion scharfer und anhaltender Antipathie. Ausgehend von der Fähigkeit zu intensiven negativen Gefühlen wird der Begriff auch im übertragenen Sinne verwendet und steht allgemein für die stärkste Form der Abwendung, Verachtung und Abneigung. Die Motive des Hassenden können teils unbewusst sein, lassen sich in der Regel jedoch bewusst machen. Als Gegenbegriff in vergleichbarer Gefühlsstärke wird vor allem die Liebe angesehen.
Hass entsteht, wenn tiefe und lang andauernde Verletzungen nicht abgewehrt und/oder bestraft werden können. Hass ist somit eine Kombination aus Vernunft und Gefühl. Die Vernunft ruft nach dem Ende der Verletzung und nach einer Bestrafung des Quälenden. Laut 'Meyers Kleines Lexikon Psychologie' ist das Gefühl des Hasses oft mit dem Wunsch verbunden, den Gehassten zu vernichten. Das Gefühl des Hassenden ist das des Ausgeliefertseins, der Gefangenschaft, der Wehrlosigkeit.
Am Institut für medizinische Ethik in Mannheim beschäftigt sich der Heidelberger Psychotherapeut Prof. Hermes Andreas Kick mit Hass. Er betont noch einen weiteren Gesichtspunkt, der bei Hass eine Rolle spielt:
„Es gibt ja das geflügelte Wort: „Liebe kann blind machen.“ Und es gibt auch das geflügelte Wort: „Hass kann blind machen.“ Also was sicher ist, dass Liebe und Hass beide in ganz ähnlicher Weise Emotionen sind, die - und das ist das Interessante - etwas Gemeinsames haben. Also Liebe und Hass sind beide Bindungsgefühle. - Solang ich noch jemand Teller nachwerfe, ist der mir nicht gleichgültig, sondern solange interessiere ich mich für den.“
Hass ist also nicht das Gegenteil von Liebe, sondern eher eine zerstörerische Form davon, denn auch Hass stellt eine heftige Beziehung zur gehassten Person dar. Das Gegenteil von Liebe und Hass wäre Gleichgültigkeit, also eine Form der des Nebeneinander, ohne Beziehung zueinander.
So betrachtet ist der heute oft zu beobachtenden Hass auch ein Zeichen, dass zuvor eine Zuneigung da war, die aber durch irgend welche Umstände (Enttäuschung, Vertrauensverlust)  ins Gegenteil verkehrt wurde. Das erklärt auch die Heftigkeit mancher Hassausbrüche.
Untersucht wird Hass, wenn er als Folge seelischer Störungen bei Patienten auftritt, denn auf Aufforderung kann niemand hassen. Prof. Hermes Kick:
„Wie entsteht Hass? Bei Gefährdung elementarer Bedürfnisse wie beispielsweise physischer Gefährdung und unmittelbarer psychischer Gefährdung. Und dann eben bei Gefährdungen in anderen Bereichen, wie z.B. Liebe, Treue und Gerechtigkeit. - Also das wissen wir, dass bei Gefährdungen der Paarbeziehung beispielsweise oder im Familiendynamischen Bereich sehr schnell höchste Emotionen in Einsatz kommen und Liebe kippen kann in Hass.“
Das Empfinden von Hass kann man also auch als Warnsignal verstehen, dass sich jemand offenbar in einer gefährlichen Krise befindet. Meist aber macht Hass auch dafür blind. Der Hass verhindert unter Umständen gerade das, wonach sich der Verletzte sehnt, die Heilung und Genesung. Man spricht ja auch von „verzehrendem Hass“.
Typisch für Hassen ist, dass man den Gehassten entwertet, ihm oder ihr die Schuld an der eigenen Misere vollständig aufbürdet. Grade dadurch, dass man dem Anderen seinen Wert, seine Existenzberechtigung abspricht, verhindert man eine vernünftige Auseinandersetzung und verstrickt sich immer tiefer. Und sobald diese Grenze überschritten ist, wird es sehr kritisch.
„Wenn dann der dynamische Druck so stark wird, dass eine Verzweiflung hinzu tritt, eine Ausweglosigkeit, dann ist die Gefahr groß, dass wir auf einen Rache-Hass-Zirkel gelangen. Der bedarf ganz anderer Instrumente. Und das wird häufig leider nicht beachtet. Und mein Hauptinteressensgebiet ist im Grunde: Diese Grenze zu beachten, des Hasses auf der einen Seite, der weniger diese destruktiven Elemente enthält und dem Hass, der eben ganz anderer Instrument bedarf, dieses zu unterscheiden. Wenn man das nicht tut, dann wird's in der Tat gefährlich. Dieser Rache-Hass-Zirkel schaukelt sich weiter auf.“
Egal ob bei Ehestreitigkeiten, der Blutrache, ob im Nahen Osten oder Terrorismus, oder im politischen Bereich, wo Hass den vernünftigen und wünschenswerten Streit um die beste Lösung der anstehenden Probleme verhindert. Hass behindert durch die Stärke des Gefühls die Vernunft. Hass, dem ein konkretes Ziel fehlt, kann sich in blinder Zerstörungswut austoben. Man will es denen, von denen man sich nicht angenommen oder ausgestoßen fühlt, mal so richtig zeigen.
Hass wirkt also im Gegensatz zur Liebe destruktiv. Will man ihn überwinden, muss man lernen Abstand zum Konflikt zu gewinnen, oder noch besser, etwas Neues zu schaffen, fand Prof. Kick:
„Wie kann ich aus diesen destruktiven Kräften Konstruktives machen? Und genau dieses Thema haben wir in der Hass-Bewältigung. Da wird es schwieriger, zugegeben. Aber es geht um das Neue.“
Um ein neues Verhältnisses vom Hassenden zum Gehassten zu finden, helfen in der Therapie oft gestalterische (also schöpferische) Prozesse, wie das Schreiben von Texten, oder das Spielen von Szenen, in denen sich der Hassende in die Rolle des Gehassten begibt. Es kann also mit Methoden aus Musik, Tanz, Poesie, Malerei, Theaterspiel die Heilung gefördert werden.
Gutes Zureden allein hilft im zerstörerischen Stadium des Hasses nicht mehr. Der Hassende muss selbst die Entscheidung fällen, dass er nicht mehr nur leiden will, sondern sich auf etwas Neues einlässt. Das heißt aber auch, dass der Hassende Verantwortung übernimmt.
„Eine Person im Hass hat an der Grenze auf jeden Fall die Entscheidungsmöglichkeit sich für Vergeltung oder für Versöhnung zu entscheiden. Und da kommt kein süßes Gesäusel, was mich sozusagen zu Versöhnung bringt, sondern hier muss eine Entscheidung getroffen werden, und das ist das Schwierige. Wenn die Entscheidung allerdings getroffen wird, dann kann ich zum Konstruktiven Prozess übergehen.“
Dazu gehört dann die Begegnung mit dem ehemals Gehassten. Und im gelungenen Fall die Aussöhnung mit ihm. Das ist ein langer, steiniger Weg, der zwischen einzelnen Menschen leichter zu gehen ist, als zwischen Gruppen, denn in Gruppen können einige wenige den Versöhnungsprozess stören, wie etwa der Nahe Osten zeigt. Auch Terroristen sind im destruktiven Rache-Hass-Zirkel gefangen und deshalb vernünftigen Argumenten kaum zugänglich. In gewissem Sinn hat Hass auch etwas von einer Sucht. Solange man hasst, spürt man sich und hält sich für überlegen.
Vorbeugung könnte in der Gesellschaft darin bestehen, das Entstehen von Hass zu vermeiden durch einen wirksameren Ausgleich der Bedürfnisse und Interessen. Ein Spaltung der Gesellschaft in arm und reich (62 Menschen besitzen die Hälfte der Erde!), gar eine Zersplitterung in einzelne Interessengruppen, wie sie auch die Betriebswirtschaft Firmen nahe legt, ist Gift für jede Gemeinschaft und das Zusammenleben. Eine Wirtschaft, die statt der Allgemeinheit zu dienen, Einzelne immer reicher zu machen versucht, schadet allen.
Betrachtet man mit diesen Kenntnissen die gegenwärtigen Ausbrüche von Hass, dann sind da vor allem zwei Quellen für Hass wirksam:
  1.     tiefe lang andauernde Gefährdung, oder Verletzungen elementarer Bedürfnisse, wie in einer Beziehung Liebe, Treue, Gerechtigkeit, oder in der Gesellschaft: Verlässlichkeit, Verbindlichkeit, Vertrauen, durch Einhalten von Spielregeln, sichere Lebensbedingungen, in denen man sich entfalten kann (Arbeitsplatz, auskömmliche Rente).
  2.      misslingende Bindung zum Partner, zur Gruppe oder Gemeinde der man sich zugehörig fühlt, die man als seelische Heimat braucht.
Schaut man in Deutschland zurück, dann wird deutlich, dass die Wiedervereinigung den Bürgern der DDR einen Teil des „vertrauten“ Umfeldes raubte, aber auch die Bürger der Bundesrepublik unsicherer machte, weil sich ja nun Einiges änderte und Menschen aus der ehemaligen DDR überall versuchten Fuß zu fassen. Dass das für beide Seiten emotional und psychisch schwierig war, wollte man nicht sehen, konnte es deshalb aber auch nicht ansprechen und damit vielleicht die Konflikte rechtzeitig entschärfen. Die sich selbst bemitleidende Haltung einiger (DDR = „der doofe Rest”), die sich selbst zu Verlierern abstempelten, war da sicherlich auch nicht hilfreich.
Auch der Zusammenbruch des Ostblockes als ständige Bedrohung, aber auch als ständige Mahnung sich mit der eigenen Identität zu befassen und das eigene System zu verbessern, dürfte eine Rolle gespielt haben.
Da aber ähnliche Entwicklungen vielerorts stattfinden, und der Hass gerade international Karriere zu machen scheint, müssen auch andere Gründe eine Rolle spielen. Es müssen sich viele Menschen in ihren Bedürfnissen verletzt oder gefährdet fühlen, oder ihre Bindung an Mitmenschen misslingen.
Sicherlich spielt die Wirtschaft und ihre Forderung jeder müsse sich selbst als Marke verkaufen und alle Anderen übertreffen, um überhaupt Arbeit zu bekommen, eine Rolle. Das Konzept „Jede/r gegen Jede/n“ ist das Gegenteil von dem was Menschen brauchen.
Menschen brauchen andere Menschen als Spiegel ihrer selbst, um die eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Sie brauchen verlässliche Partner in Familie und Handel um eine stabile Gemeinschaft bilden zu können, in der Kinder willkommen sind und geborgen aufwachsen können. Statt dessen sind Kinder heute ein Armutsrisiko und selbst von Armut und Ausgrenzung betroffen. Wenn Kinder nie eine faire Chance bekommen, braucht man sich nicht wundern, wenn sie Hass empfinden und den in Form von Zerstörungen ausleben.
Statt den Menschen zu dienen, betrügen Verbände und Firmen den Verbraucher, haben Unternehmen die Kunden zu Melkkühen gemacht, die man nach Möglichkeit ausnimmt, statt ihnen zu dienen. Aus Kundendienst (Dienst am Kunden) wurde „der Kunde dient” dem Unternehmen. Damit geht eine menschliche Abwertung des Kunden einher, die der spürt. Daher geht auch die Kundenbindung (an das Unternehmen, die Marke) verloren und der Werbeaufwand wächst.
Vermutlich spielen auch neue Techniken, vor allem die Datenverarbeitung eine wichtige Rolle, indem sie menschliche Begegnung verändern, etwa, wenn man statt einem Mitarbeiter einen Sprachcomputer ans Telefon bekommt, der fragt, um was es denn gehe. Das signalisiert dem Anrufer gleich: Du bist diesem Unternehmen keinen Menschen als Gesprächspartner mehr wert!
Unter jungen Menschen kommt es vor, dass man zusammen da sitzt, aber nicht miteinander spricht, sondern auf das Mobiltelefon schaut oder sich Textnachrichten zusendet. Man hat den Eindruck, als ob eine tatsächliche Begegnung mit einem anderen Menschen, den man nicht per „Klick“ abschalten kann, unbequem ist oder Ängste auslöst, was die eigenen Probleme mit anderen Menschen eher noch verstärkt.
Menschen werden immer öfter durch Automaten ersetzt:
Bankautomat, statt Mensch in der Bank; Fahrkartenautomat, statt Mensch hinter dem Tresen, oder Schaffner in Bus, Straßenbahn und Zug; Selbstbedienung, statt Service; Internet, statt Laden mit Verkäufer; Chipkarte, statt Pförtner; Waschstraße, statt Tankwart; verpackte, eingeschweißte Lebensmittel, statt der gewünschte Menge frisch aufgeschnitten; Verweise auf den Internet-Auftritt, statt einer Auskunft; die Reihe lässt sich fortsetzen. Gemeinsam ist, dass Menschen durch Maschinen ersetzt werden, oder aber die Arbeit vom Anbieter auf den Kunden verlagert wird. Da fragt sich natürlich mancher, wann wird mein Arbeitsplatz durch einen Roboter ersetzt? Auch wer gar nicht so weit denkt, merkt doch, dass sich etwas ändert, was er kaum beeinflussen kann und das macht unsicher.
Dabei hat die IT-Branche erheblich mit gewirkt. Zunächst wurden die einfachsten Arbeiten durch Automaten ersetzt, denn die Rechner konnten zunächst keine komplizierten Aufgaben erledigen. Also verloren vor allem solche Menschen ihre Stelle, die keine große Belastbarkeit und keine großen Fachkenntnisse besaßen. Der Einzelne merkt es, wenn er als Antwort auf seine Fragen ein Schreiben aus Textbausteinen bekommt, das oft nur sehr wenig mit seinen Fragen zu tun hat und nicht mehr unterschrieben ist. Manchmal steht auch gar kein Mensch mehr im Schreiben, den man in seiner Ratlosigkeit anrufen könnte. Wieder findet eine Verweigerung von menschlicher Begegnung statt.
Sachbearbeiter wurde in so genannte „Call-Center“ ausgelagert, damit der teure Sachbearbeiter bei seiner Arbeit nicht mehr von Anrufern gestört werde und die Anrufer von Leuten abgewimmelt werden, die meist von der Sache keine große Ahnung haben, dafür aber billiger sind. Dass die Mitarbeiter solcher Telefondienstleister oft nach drei Jahren völlig ausgebrannt sind, interessiert niemand. Man bekommt ja billig Ersatz.
Auch die immer höheren Taktraten der Rechner dürften die Benutzer zu immer höherem Arbeitstempo anspornen und damit die Hetze verstärken, da Programme so angelegt sind, dass man die Aufgaben möglichst rasch erledigen möchte. Bei einem Rechner von 1992 konnte der Benutzer häufig noch schneller tippen, als der Rechner die Eingabe verarbeiten konnte. Heute kann man dem Rechner diktieren, oder gleich ganze Texte automatisch erstellen lassen, die man nur noch Korrektur lesen sollte.
Früher mussten nur Sekretärinnen Schreibmaschine und Kurzschrift beherrschen, heute muss fast jeder mit einem Computer umgehen können, wenn er eine anspruchsvolle Arbeit machen will. Weil man das aber während der Arbeit nicht lernen konnte, zumindest nicht so langsam und gründlich, wie es für Viele richtig gewesen wäre, kauften sich die Meisten selbst einen Rechner und übten zuhause. Da aber viele Programme so umfangreich und vielseitig sind, fühlen sich selbst Profis, die täglich damit umgehen, unsicher. Ein Berufsfotograf: „Ich nutze etwa 15% von Photoshop.“
Dieselbe wachsende Unsicherheit und Zersplitterung bei den Kommunikationskanälen: Statt nur Telefon und Brief, oder in seltenen Fällen Telegramm und Fernschreiber, kamen erst Fax und dann die digitalen Dienste Internet, E-mail, SMS, Skype (Bildtelefon), Chats (Kommunikation via Rechner oder Smart-Phone), Messenger und dergleichen, die im Detail von immer weniger Menschen verstanden werden.
Allein der häufige Wechsel der Mobiltelefone führte dazu, dass der Kontakt zu Menschen abriss, die einem nicht mitteilten, wenn sich ihre Nummer geändert hatte, z.B. beim Anbieter-Wechsel. Damit wurden Adressverzeichnisse immer rascher entwertet und Beziehungen erschwert.
Heute gibt es eine kaum mehr zu überschauende Vielfalt von Angeboten, die den Verbraucher unter Druck setzen: „Wenn Du nicht Facebook, Twitter, Whatsapp oder Instagram (alle Tochterfirmen von Facebook) bist, oder andere Dienste benutzt, keine Seite im Internet hast und dort nicht zu finden bist, dann kommst Du an wichtige Informationen nicht mehr heran!” Und wehe man wagt es sich dem Werbebombardement zu entziehen, oder Cockies, Flash oder Java abzulehnen, dann wird einem die Nutzung der Seite gleich ganz gesperrt (z.B. bei der Süddeutschen). Auch dieser Druck hin zur Konformität macht Angst, zumal die Moden immer rascher wechseln.
Dass die meisten dieser Dienste nicht mit den klassischen Medien vergleichbar sind (bei Presse, Funk und Fernsehen wählten Journalisten aus, was sie als gesichert und berichtenswert für ihre Nutzer ansahen), weil sie die übermittelten Informationen nicht nach Wahrheitsgehalt und Bedeutung sortieren, sondern danach, was der Benutzer gerne hätte, denn man will ihn ja an die Firma, den Dienst binden. Gefälligkeit, statt Wahrheit verstärkt aber die Unsicherheit.
Das führt nun zu einem noch recht neuen Problem, dass nämlich Nutzer, die ein wenig rechts oder links des Durchschnitts liegen, durch die auswählenden mathematischen Verfahren immer mehr Nachrichten bekommen, die ihre Ansichten bestätigen. Sie driften damit immer weiter nach rechts oder links ab, weil ihnen all die Nachrichten vorenthalten werden, die ihre eigene Position in Frage stellen würden. Damit geht aber nicht nur das Korrektiv für die eigene Meinung verloren, sondern die Meinungen werden zersplittert, bis keine Gemeinsamkeiten mehr bestehen.
Wenn es aber keine Gemeinsamkeiten mehr gibt, keine Verbindlichkeit, keine Verlässlichkeit, keine gemeinsamen Werte und Normen, dann fehlt dem Einzelnen der Halt. Dann verstößt auch er gegen Regeln (z.B. Straßenverkehr) und schimpft zugleich über die Anderen, die sich nicht an Recht und Gesetz halten.
Bezogen auf den Hass bedeutet das, dass in vielen Lebensbereichen - aus vor allem wirtschaftlichen Gründen - die Bedürfnisse der Menschen missachtet werden und Unsicherheit verbreitet wird, die durch immer schnelleren Wandel samt Anpassungsdruck verstärkt wird. Man kann den Hass daher als Reaktion auf Entfremdung und Entmenschlichung verstehen und als Hinweis darauf, dass viele Gesellschaften sich auf einem Irrweg befinden, der zu seelischem Leiden und zu Hass und Terror führen muss, weil er die elementaren Bedürfnisse der Menschen missachtet.
 
Die Bilder zeigen sinnlose Zerstörungswut an einem im Winter geschlossenen Restaurant in einem Stuttgarter Park.
 
 
Hass, eine misslingende Beziehung
Carl-Josef Kutzbach
Sonntag, 8. Januar 2017