Vandalismus von Radlern
 
Vorbemerkung:
Das Fahrrad ist eines der effizientesten Geräte um menschliche Fortbewegung zu fördern. Hoher Wirkungsgrad, relativ wenig Materialaufwand, braucht wenig Fläche. Ich schätze das Rad, auch, wenn ich wegen des Alters nicht mehr damit fahre. Ich bin von Stuttgart nach Bremen, von Garmisch nach Flensburg gefahren und habe es genossen. Selbstverständlich habe ich es als Jugendlicher auch darauf angelegt meine Körperbeherrschung auf holperigen Waldwegen auszuprobieren. Ich versteh also die Freude der Mountainbiker durchaus.
Radler als Vandalen, muss das sein?
Leider gibt es immer einige wenige, die durch ihr Verhalten die Mehrheit in Verruf bringen. Das Bild oben stamm aus dem Stuttgarter Killesberg (Park) und diese Kampfradler meinen dort, sie hätten ein Recht durch die Beete zu fahren und die Arbeit der Gärtner zu zerstören.
Da die Verbotsschilder nicht beachtet wurden, hat man sie nun durch das Fußgängerzeichen der Straßenverkehrsordnung an den Zugängen ersetzt.
Aber sowohl einige Anlieger, die, wenn man sie anspricht, für sich Sonderrechte reklamieren (die die StVO nicht vorsieht), als auch die Kampfradler interessiert das nicht.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Links das Fußgänger-Schild, rechts daneben die Reste eines Schildes, das ähnlich dem oben aufforderte sich an bestimmte Regeln zu halten. Es wurde zerstört.
Dass nicht nur Jugendliche die Regeln missachten, sondern auch Ältere, die einen Elektromotor als Trethelfer benutzen sieht man am Höhencafé mitten im Park.
Damit die Bedienung und die anderen Gäste auf der Terrasse ungefährdet und unbelästigt sind, musste ein Schild aufgestellt werden, denn mancher Gast meinte sein geliebtes Radl mit an den Tisch nehmen zu müssen.
Im letzten Herbst  setzten die Gärtner neben dieser Treppe diese dicken Steine, um zu verhindern, dass die Radler neben der Treppe Blumen und Grün ruinierten. Offenbar mit wenig Erfolg, denn jetzt wird halt um die Steine herum gefahren.
Das ist schlichte Sachbeschädigung und geschieht in einem Park, in dem das Radfahren nicht gestattet ist, weil einige wenige Kampfradler einen erheblichen Schaden anrichten und die Besucher teilweise belästigen, indem sie etwa Treppen mit dem Mountainbike herab brettern. Klar macht das Spaß, wenn man sein Rad und seine Körper so im Griff hat.
Aber muss man das in einem Park, in dem Alte spazieren gehen, Kinder ihre ersten Fahrversuche auf Rollern oder Rädern machen dürfen, oder auf den Spielplatz rennen, oder zum Streichelzoo, und viele Besucher sich über die Vielfalt an Pflanzen und Blumen erfreuen möchten, also eher gemächlich und besinnlich unterwegs sind?
Spätestens wenn die uneinsichtigen Radler mal von einem großen, nicht angeleinten Hund auf dem Rad attackiert werden, dürften sie erkennen, dass für ein gedeihliches Zusammenleben nicht nur Rücksichtnahme, sondern auch gewisse Spielregeln nötig sind.
Da auch andernorts in der Stadt rücksichtslose Radler neben den Treppen durchs Grün fahren, und auf Kritik an ihrem zerstörerischen Verhalten verärgert reagieren, lässt befürchten, dass diese kleine Gruppe weder durch Verbote noch durch Vernunft zu erreichen ist. Schade, sie leisten dem Radfahren einen Bärendienst.
 
Im Bild ganz oben hat man zunächst mit dem Geländer versucht das Ausweichen ins Blumenbeet zu unterbinden, aber die radelnden Rücksichtslosen haben bereits im Mai die im Herbst frisch gepflanzten Blumen platt gefahren.
 
 
Carl-Josef Kutzbach
Mittwoch, 2. Mai 2018