Mehr Allergien durch Klimawandel?
 
Es scheint häufig so, als ob die Zahl der Allergiker zunähme, also der Menschen, die mit einer übermäßigen Reaktion des Körpers auf irgend welche Stoffe reagieren. Das könnte zum Teil mit dem Klimawandel zusammen hängen:
Wenn die Natur im Frühjahr zu explodieren scheint, weil ganz viele Pflanzen, Büsche und Bäume in sehr kurzer Zeit ihre Blätter und Blüten entfalten, dann bedeutet das auch, dass große Mengen von Blütenstaub in sehr kurzer Zeit frei gesetzt werden, also dafür empfindliche Menschen einer besonders starken Belastung ausgesetzt sind, weil viel Blütenstaub in kürzer Zeit als früher und damit besonders gehäuft auftritt.
Was hat das mit dem Klimawandel zu tun? Früher blühte der Goldregen Anfang Juni, dieses Jahr blühte er bereits Ende April, also über einen Monat früher. Wenn aber die Zeit kürzer wird, die zwischen letztem Schnee und Frost und dem Aufblühen der Pflanzen vergeht, dann blühen eben mehr Pflanzen in kürzerer Zeit und erzeugen damit auch mehr Blütenstaub in der Luft.
Das ist natürlich nicht immer so, denn in einem verregneten Frühjahr sorgt der Regen für verhältnismäßig saubere Luft, weil er sozusagen den Blütenstaub aus der Luft heraus „wäscht“.
Ist das Frühjahr jedoch sehr rasch warm geworden und längere Zeit trocken, kann man mit etwas Glück Einiges beobachten:
  1. 1. Gibt es vor dem ersten Regen einen kräftigen Windstoß, dann kann man bei Birken oder anderen Blütenpflanzen regelrechte gelbe Wolken von Blütenstaub sehen, die dieser Windstoß heraus weht.
  2. 2.Kann die Sicht durch Blütenstaub, wie durch Nebel, behindert werden (siehe Foto unten).
  3. 3.Liegt auf allen eine gelbliche Schicht von Staub, in der die ersten Tropfen Muster hinterlassen (siehe Foto oben).
  4. 4.Ist der erste Regen nicht sehr ergiebig, bilden sich rund um Pfützen gelbe Ränder.
  5. 5. Nach dem Regen ist die Luft erheblich klarer.
Ob solche warmen Trockenzeiten zugenommen haben, kann ich nicht beurteilen. Mir sind nur die oben aufgezählten Erscheinungen aufgefallen, die darauf hin zu weisen scheinen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Blütenstaub in der Luft kurz vor dem Regen durch Windstöße aufgewirbelt verbirgt fast den Schurwald im Hintergrund. 23.4.2018
Zumindest für Allergien auf Grund von natürlichen Stoffen, meist Blütenstaub, kann man also annehmen, dass das gehäufte Auftreten auf einen rascheren Verlauf des Frühlings und damit höherer Blütenstaub-Mengen in kurzer Zeit zurück zu führen ist. Das ist mit großer Wahrscheinlichkeit eine Folge des Klimawandels.
Ob zudem längere Trockenzeiten das Problem verschärfen, wird man wohl erst mit Sicherheit sagen können, falls diese Erscheinung sich über viele Jahre wiederholt und mit dem Klimawandel in Zusammenhang gebracht werden kann. Auszuschließen ist es nicht.
 
Das Bild oben zeigt erste Regentropfen auf einem Auto, das von gelbem Bütenstaub bedeckt ist, der sich dort - mangels Regen - über mehrere Tage ansammeln konnte.
 
 
Carl-Josef Kutzbach
Samstag, 21. April 2018