So ein Theater!
Mir schwant, da läuft was schief!
 
1902 brannte in Stuttgart das Theater am Schlossplatz (dort wo heute das Kunstgebäude mit dem Hirsch drauf steht) ab.
Sieben Monate später war Premiere in einem Ersatzbau. Vom ersten Plan bis zur Eröffnung vergingen nur sieben Monate und in dieser kurzen Zeit entstand ein voll funktionstüchtiges Theater!
Und dann liest man diese Meldungen:
 
 
In Stuttgart dauerte die Sanierung des Kleinen Hauses jüngst drei Jahre, weil man die Bühnentechnik nicht in den Griff bekam.
Von Elbphilharmonie, BER, S21 sei gnädig geschwiegen.
Den Neubau des Stuttgarter Hoftheaters begann Architekt Littmann im September 1909. Es war das erste Doppeltheater der Welt mit Großem und Kleinem Haus und Verwaltungstrakt und Werkstätten dazwischen. Seine Eröffnung fand im September 1912 statt, nach drei Jahren Bauzeit!
Selbstverständlich gab es damals noch keine Computer und keine Computer-gesteuerte Bühnen- und Lichtregie, ja insgesamt weniger Technik. Aber wenn die heutige Technik und die modernen Ansprüche an das Theater und andere Bauten deren Nutzung nicht fördern, sondern längere Zeit verhindern, sollte man sich schon mal fragen, ob das ein Fortschritt ist, für den einzutreten es lohnt.
Man sollte gründlich untersuchen, wie es sein kann, dass man früher mit weniger Technik (sowohl auf der Baustelle, als auch im fertigen Bau) rascher zu einem brauchbaren Ergebnis kam.
 
Ein Schwan erholt sich vor seinem Auftritt im Lohengrin im Schlossgarten vor dem Großen Haus und lehnt jegliche Interviewwünsche ab.
 
Carl-Josef Kutzbach
Montag, 20. Januar 2014