Der Neujahrsspaziergang zeugte an vielen Aussichtspunkten von Wohlstandsverwahrlosung. Dass man nicht jeder abgeschossenen Rakete in der Dunkelheit nachspürt und sie ordentlich in den Müll bringt, ist verständlich, aber die Flaschen, aus denen man trank und dann die Raketen startete, sowie deren Verpackung könnte man schon in die bereit stehenden Mülleimer werfen, oder in der Tasche heimtragen in der man sie auch her geschleppt hat.
Offenbar fallen die leicht angeheiterten Feuerwerker in kindliche Verhaltensmuster zurück, als Mama noch das Zimmer aufräumte und erwarten auch jetzt, dass sich irgend jemand, aber nicht sie, um den Müll kümmert.
Die Stadtreinigung hat am Neujahrstag 78 Kubikmeter Müll abtransportiert, was allein Personalkosten (Feiertagszuschlag) von 11 000 € erforderte. Dabei sind erst die Straßen dran, da Scherben und Gegenstände Radler und Autofahrer gefährden könnten, dann die Gehwege, die sich aber teilweise vom Ruß der Böller und Raketenbatterien nicht mehr reinigen lassen.
Wann die Grünanlagen wieder frei von Pappe, Raketenstecken, Plastik, Verpackungen, Sektflaschen und Plastiksektkelchen, sowie den metallenen Stäben der Wunderkerzen sind, bleibt abzuwarten.
Auffallend war auch in der Neujahrsnacht, das fast ab Beginn der Dunkelheit Feuerwerk abgebrannt wurde, so dass das Feuerwerk um Mitternacht weniger prachtvoll ausfiel. Auch der alte Dreiklang - erst Kirchenglocken um Mitternacht, dann Sektkorken und Anstoßen der Gläser und schließlich Feuerwerk - ging häufig verloren.
Das Bild zeigt einen Mülleimer unterhalb des Bismarckturmes bis zu dem es die wackeren Feierer offenbar nicht mehr geschafft haben.